Von Rudolf eine Anmerkung zur Verwendung des Begriffes „Indianer“, angeregt durch einen Beitrag von Martin Krüger in der oben genannten Ausgabe:
Was ist nun eigentlich richtig? Indianer oder Native Americans?
Wir Deutschen haben manchmal einen seltsamen Hang zu zwanghaftem Perfektionismus – und wehe, an Fasching sitzt dann die Pappnase nicht richtig. Wenn wir glauben, etwas sei „richtig“, dann wird das mit Zähnen und Klauen verteidigt. Und was ist nun richtig in Sachen „Indianer“?
Diese Frage kann nicht einmal ein indigener Amerikaner eindeutig beantworten. Viele Stämme führen in ihren offiziellen Bezeichnungen (beispielsweise für stammeseigene Organisationen oder Behörden) selbst den Begriff „Indian“. Und viele bezeichnen sich selbst im Gespräch als Indianer. Andere legen großen Wert darauf, als Ureinwohner oder ursprüngliche Amerikaner bezeichnet zu werden, weil sie „schließlich nichts dafürkönnten, dass Kolumbus dachte, er sei in Indien“.
Im direkten Kontakt ist natürlich der Name des Stammes die richtige Bezeichnung. Ein Lakota ist ein Lakota, ein Navajo ein Dinè usw., genauso wie ein Bayer ein Bayer ist und ein Badener ein Badener. In meinen Texten verwende ich sowohl „Indianer“, also auch Ureinwohner oder Native American – weil die Ursprungstexte das genauso tun.