Auf den Spuren der Lakota mit Hindernissen
23. Juli 2024 bis 06. August 2024
Bericht: Christoph
Leider liegt meine Traumreise nach Süddakota wieder hinter mir.
Es war eine großartige und eindrucksvolle Reise.
Die gesamte Reise hatte ein Highlight nacheinaner… Wir besuchten das Fort Laramie, den Oregon Trail, Wind Cave, die Black Hills, das Crazy Horse Monument, Wounded Knee, die Badlands, die Gräber von Red Cloud und Sitting Bull... und noch viele Orte mehr.
Es waren genau die Orte, über die ich schon viel historisch gelesen hatte und mich besonders interessierten. Am Ende waren wir auf dem Powwow im Pine Ridge Reservat und waren Gast auch am Umzug des Powwows.
Auf dem Powwow-Fest lernten wir Babette Thin Elk kennen.
Babette ist eine tolle und warmherzige Frau und Lehrerin, die darüber mit gutem Herzen bestimmt, welche der Familien Unterstützung mit Brennholz durch unsere Spenden für das Winterprojekt zum Heizen benötigen.
Besonders beeindruckend waren die verschiedenen, teilweise rauen und lieblichen, Landschaften… Die unendlichen Weiten der rauen Prärie, denn den Horizont kann man gar nicht erkennen, ein Hügel folgt dem nächsten Hügel oder die Prärie ist wieder ganz eben oder wie aus dem Nichts tauchen Felsformationen auf…
Ein Mitreisender sagte: „Ich wollte anmerken, es geht jetzt geradeaus….“, die Highways können in der Prärie durchaus 50 oder mehr Meilen geradeaus sein.
Wir fragten uns, wie sich wohl die unterschiedlichen Untergruppen des Lakotastammes verständigt haben. Es wurde uns klar, wie schwierig es gewesen ist, Nachrichten in der Prärie zu überbringen.
Faszinierend sind auch die Black Hills, die bis 2000m hoch sind, manchmal ähnlich dem Gebirge der Alpen oder die viele Türmchenformationen, vergleichbar mit den Dolomiten, bewaldet mit vielen Kiefern und vielen lang gezogenen Tälern mit lieblichen Wiesen und Seen. Wenn man durch die Black Hills fährt, kann man sich gut vorstellen, wo einst die Lakota ihre Tipilager hatten. Wenn man Glück hat, kann man auch einige Büffelherden von der Straße beobachten. Imposante mächtige Tiere mit eigentümlichen Verständigungslauten…. Gern hätte ich sie noch länger beobachtet.
Als wir durch die Heimat der Lakota, den Black Hills fuhren, wurde mir sofort klar, warum Crazy Horse für seine Heimat bis zum Schluss kämpfte. Dieses wunderschöne Fleckchen Erde hätte ich auch nicht freiwillig verlassen. Aber die Gier der Weißen nach Land und Gold war zu stark.
Auf den heiligen Bergen Devils Tower und Bear Butte hat man einen atemberaubenden Blick über die gesamte Prärie. Hier trafen sich einst die großen Häuptlinge Red Cloud, Sitting Bull und Crazy Horse und hielten zusammen heilige Zeremonien ab.
Wind Cave ist für mich ein besonderer Ort. Hier ist laut Legende das stolze Volk der Lakota entstanden und es erschien ihnen auch der weiße Büffel, warum sie sich selbst als Büffelvolk bezeichnen.
Auf den heiligen Bergen und der Wind-Höhle spürt man bis heute die wahnsinnigen starken Kräfte des einst mächtigen Volkes und ihrer Häuptlinge, die mich stark berührten, so dass mir einfach unaufhaltsam Tränen über mein Gesicht rollten.
Auch von Wounded Knee gehen bis heute starke Kräfte aus…. . Ein seltsames Gefühl an einem Massengrab zu stehen, wo unschuldige Lakota, unter der Führung von Black Foot, von den Weißen ermordet worden sind. Sie hätten es beinah geschafft und das schützende Reservat von Red Cloud erreicht. Zuvor zog Black Foot durch die Bad Lands, einem extrem heißen und trockenen Gebirge ohne Wasser, die wir ebenfalls besuchten. Die Bad Lands sind sehr farbenreiche Berge mit vielen beigen und rötlichen Farben. Auch durften wir eine Klapperschlange unter einer Holzstufe bewundern.
Leider hatte ich das Pech am 4. Tag Corona zu bekommen und ich musste für 2 Tage in den Black Hills pausieren. Dank von 2400mg Ibuprofen täglich, stand ich am 3. Tag ohne Schmerzen wieder in der Senkrechten und konnte gehen.
Meine größte Sorge war, dass ich die große Hitze, Klimaanlage im Auto und Corona überstehen würde. Alles hat aber gut geklappt.
In den letzten 2 Tagen sahen wir uns das Powwow an. Manche Lakota waren noch sehr traditionell gekleidet und tanzten unter dem Rhythmus der Trommeln und der kehligen Gesänge der Lakota, andere Natives waren moderner und noch farbenfroher gekleidet.
Was ich niemanden wünsche auf einer Fernreise, passierte mir Donnerstagabend, 4 Tage vor unserem Rückflug von Denver nach Frankfurt in Hot Springs, nahe dem Black Hills Park. Ich bin bestohlen worden, und zwar so richtig…. Reisepass Kreditkarte und Geld waren weg.
Was tun?
Zimmer und Koffer durchsuchen, ob meine Tasche nicht doch noch da sei?
Ich danke hier allen Mitreisenden nochmals für Eure großartige Hilfe und Unterstützung, so dass ich am Ende im Honorarkonsulat Denver doch noch einen Übergangsreisepass erhielt und ich am vorgesehenen Abflugtag ausreisen konnte.
Die beiden Reiseleiterinnen und die beiden Mitreisenden waren einfach super.
Wir hatten trotz der Hindernisse (Corona und Diebstahl) viel Spaß und haben zusammen viel gelacht und werden uns in naher Zukunft auch wieder treffen!
Die Reise war wunderschön, so dass ich in wenigen Jahren Süddakota noch einmal besuchen werde.
C.Klein