Beate

 Meine Reise in die Pine Ridge Reservation in South Dakota im Juli/August 2024

Bericht: Beate

Über den Newsletter Wir 4 Pine Ridge erfuhr ich im Mai 2023 über die geplante Reise nach South Dakota. Beim Lesen der geplanten Reiseziele war mir sofort klar – das ist sie: meine ultimative Traumreise.

Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für das Leben der Lakota sowie ihren Kampf gegen die Unterdrückung, die mit der Besiedlung des mittleren Westens der USA begann und bis heute spürbar ist.

Am 21.Juni 2023 erhielt ich dann die Zusage, dass ich dabei sein kann!

Bis zum Beginn der Reise gab es ein paar Zoom-Konferenzen, so dass sich alle Mitreisenden wenigstens schon einmal hören bzw. virtuell sehen konnten. Die gesamten Vorbereitungen der Tour im Hinblick auf Streckenverlauf, Ziele, Übernachtungen und alles Organisatorische hatte Petra übernommen.

Ganz herzlichen Dank dafür – das war eine großartige Arbeit, die dazu führte, dass es eine unvergessliche Reise wurde!

Am Montag, dem 22. Juli 2024, war es dann endlich so weit: um unsere Reise entspannt starten zu können, hatten wir uns mit Petra bereits einen Tag vor Abflug nach Denver in einem Hotel Nähe Flughafen Frankfurt getroffen. Nun konnte ich Christoph und Faruq auch persönlich kennenlernen. Grit kam dann am Folgetag direkt von Berlin zum Abflug. Nun war unsere kleine Gruppe vollständig.

Unsere Reise führte uns durch die US-Bundesstaaten Colorado, Wyoming, South Dakota und Nebraska. Begonnen in Denver durch den Custer State Park nach Fort Laramie, weiter in die Black Hills und durch die spektakulären Badlands zur Pine Ridge Reservation.

An die überwältigenden Eindrücke während dieser fast 4.500 Kilometer langen Reise werde ich mich noch sehr lange erinnern. Auf all unseren Stationen bekamen wir eine Vorstellung darüber, wie wohl das Leben der Lakota vor der Besiedlung durch die Europäer ausgesehen haben muss. Die endlose Weite der Prärie, die unberührte Natur mit den dort heimischen Tieren. Wir sahen ganz nah an unserem Auto eine mittelgroße Büffelherde und ich konnte unmittelbar die Größe dieser herrlichen Tiere erleben. Die Wanderung zum Bear Butte, einem heiligen Berg der Lakota und Cheyenne, war besonders eindrucksvoll für mich. Auf dem Weg zum Gipfel sind viele bunte Bänder und Tabakopfer zu sehen. Nachdem mir der Aufstieg bis zu einer wunderbar schattigen Stelle am Fuße des Berges genügte, konnte ich in der herrschenden Ruhe die besondere Stimmung an diesem Berg auf mich wirken lassen. Die Stille wurde nur durch das Summen der Insekten und das Zwitschern der Vögel unterbrochen. Ich hatte einen herrlichen Ausblick über die Prärie und um mich herum war eine geheimnisvolle und mystische Atmosphäre. Auch die Besichtigungen der Wind Cave Höhle, der Besuch des Friedhofs am Wounded Knee, das Monument von Crazy Horse, die Dignity Statue und das Denkmal von Sitting Bull haben mich sehr berührt. 
Unterwegs besuchten wir pittoreske Westernstädtchen, in denen noch heute die Erinnerung an die Besiedlung des Kontinents mit verklärter Romantik gelebt wird. Über die Folgen dieser Besiedlung für die Ureinwohner, haben wir im Akta Lakota Museum in Chamberlain sehr viel erfahren können. Diese Folgen sind bis heute spürbar.

In der Pine Ridge Reservation haben wir, während des mehrtägigen Powwow, Babette und einen Teil ihrer Familie treffen können. Sie berichtete uns darüber, wofür die Winterprojekt-Spendengelder verwandt wurden und welche Probleme die Menschen im Reservat bis heute haben. Hohe Arbeitslosigkeit, Alkohol- und Drogenprobleme gehören leider zum Alltag. Babette versucht mit den Spenden die Kosten von Holz, Gas und Strom möglichst gerecht für alle Bedürftigen zu übernehmen. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe, denn nicht immer werden ihre Entscheidungen von allen gebilligt.

Das Powwow besuchten wir an zwei Tagen. Die hier aufgeführten Tänze und die gezeigten Symbole spiegeln die Traditionen der Lakota wider. Diese, durch die Teilnehmer stolz präsentierte Veranstaltung, hat mich zutiefst beeindruckt. Den Klang der Trommeln hatte ich noch Stunden später im Kopf.

Unsere Reise hatte auch noch andere „Highlights“ -- so hatten zwei Mitreisende leider eine COVID-Infektion, durch die beide in ihren Aktivitäten eingeschränkt waren. Das stundenlange Fahren im Auto mit FFP2 Masken war für uns alle, trotz Klimaanlage, bei fast 40°C Außentemperatur durchaus anstrengend. Und der Verlust des Reisepasses, der Kreditkarten und des gesamten Bargelds eines Teilnehmers sorgten zusätzlich für einige stressige Tage! 
Zum Glück konnten wir gemeinsam alles in die Wege leiten und vorbereiten, so dass am vorletzten Tag unseres Aufenthalts im Konsulat in Denver Ersatzdokumente vorlagen und wir alle gemeinsam unseren Rückflug antreten konnten. 

Diese beiden Wochen haben alle meine Träume und Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen! 
Nochmals Danke an Petra und Grit für die Organisation und Betreuung und ebenfalls Danke an Faruq und Christoph für eine sehr angenehme Reisezeit!

Viele Grüße 
Beate 

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