LBHR_2013

Erlebnisbericht Little Bighorn Ride
2013

Bericht:  Tanja L.

Vorgeschichte:
Als ich davon hörte, dass im August 2012 Wendell Yellow Bull zu Besuch auf dem München Powwow sein würde, war es für mich klar, ihn dort kennenzulernen, da ich die Lakota Horsemanship Organisation schon lange unterstütze und auch die Patin von seiner Enkelin Riley bin. Dieses Treffen auf dem Powwow war sehr herzlich und Wendell lud mich dann ein, auf dem Little Bighorn Ride im Folgejahr dabei zu sein. Nach mehreren Rückversicherungen, ob das denn wirklich ernstgemeint war und auch wegen seiner gesundheitlichen Probleme im darauffolgenden Winter, wurde mir die Einladung nochmals bestätigt.
So kam es dann auch.
Da ich noch nie vorher geritten bin und Wendell darauf bestand, dass ich auch ein Pferd besteige, nahm ich zunächst einmal ein paar Reitstunden. Schaden kanns ja nicht und ich wollte ja auch nicht vor aller Augen vom Pferd fallen.

Die Reise:
Im Juni 2013 ging es dann endlich los, ich buchte Flug und Mietwagen und auf gings nach Rapid City. Dort traf ich dann Wendell und seine Frau Delores und einen weiteren Besucher der Yellow Bulls. Zunächst wurde Campingausrüstung besorgt, dann fuhren wir nach Pine Ridge. Die Yellow Bulls stellten mir einen ihrer Wohnwägen zur Verfügung, in dem ich für die Dauer meines Besuchs wohnen konnte, da es im Haus doch etwas eng geworden wäre.

Was mir sofort auffiel, war, dass alles überall total grün war. Laut Delores hatte es 2013 viel Regen gegeben. Ein krasser Gegensatz zum trockenen Vorjahr, in dem das Gras überall ausgetrocknet gewesen wäre.

Unterwegs auf der Pine Ridge Reservation

Gewitter über den südlichen Badlands

Viel Grün in den Badlands

Ausblick nach Süden

Nach einigen Tagen und einem kleineren Memorial Ride ging es dann los in Richtung Montana, mit einer Ankunft mitten in der Nacht aufgrund mehrerer Reifenpannen unterwegs. Zum Glück hatte Wendell schon vorgesorgt und einiges an Ersatzreifen dabei.

Pferdekorral in Ashland/Montana

Am nächsten Tag sollte dann die erste Etappe geritten werden. Alle machten sich und die Pferde fertig und wie an jedem Tag des Rittes fand eine Segnungszeremonie für die Pferde und ihre Reiter statt.

Vor der Zeremonie in Ashland

Ponys der Yellow Bull Kinder

Auf dem Weg nach Lame Deer. Hier zu sehen der Vortrupp mit dem Staff.

Pferde versorgen in Lame Deer (Cheyenne Reservation), der zweiten Station des Rittes.

Der Ritt am nächsten Tag nach Busby fand größtenteils im Regen statt.

Wir wurden die ganze Zeit gut versorgt von den Cheyenne und Crow Familien, denen es eine Ehre war, das Essen für die Reiter zu spendieren. Auch ich möchte ihnen hier nochmals meinen Dank aussprechen.
Am nächsten Tag war Pause angesagt und ich entschloss mich, mit einem weiteren Mitreiter, das Medicine Wheel anzuschauen (ca. 100 km von Busby entfernt). Viele Menschen kommen hierher zum Beten oder für Zeremonien.

Medicine Wheel

Am Tag danach wurde dann bis zur Crow Agency geritten.
Schließlich kam der Höhepunkt des Rittes, „the charge“, die Erklimmung von Custers Last Stand, wo Lakota, Cheyenne und andere verbündete Stämme die 7. Kavallerie besiegt haben. Die Pferde und Reiter schmückten sich hierfür feierlich. Diesen Teil des Rittes habe ich allerdings den Lakota Kriegern überlassen.

Auf dem Rückweg nach Pine Ridge haben wir noch dem Bear Butte einen Besuch abgestattet.

Bear Butte

Es war ein sehr schönes Erlebnis und eine große Ehre für mich, dass die Lakota mich auf diesem Ritt mitgenommen und mir erlaubt haben, mitzureiten. Noch einmal einen herzlichen Dank an Wendell Yellow Bull und seine Familie, die mir dies ermöglicht haben.
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